|
|
Liebe Leserinnen und Leser des TZG-Newsletter!
Am 1. des Monats erlauben wir uns wie immer, eines unserer "Gesichter" vorzustellen, diesmal ist es Christine, unsere längste Wegbegleiterin! Und weiters könnenSie/könnt Ihr wieder von kommenden Veranstaltungen im TZG lesen. Ein Achtsamkeitskurs mit der neuesten Kollegin Anne Gradl, die gerade von Dresden nach Wien übersiedelt ist, und Bekanntes: Barfuß-Tanzen, Gespräche über Orixás, gemeinsames Filmschauen.
Wir freuen uns immer auf neues Kennenlernen und auf Wiedersehen!
Herzlichst, Clarissa Costa
1. Das Gesicht des Monats
2. Stress mit Achtsamkeit bewältigen
3. Barfußtanz
4. Orixá-Tradition: Gesprächsrunde
5. Der Campus - It’s Movie Time
|
|
Die Gesichter des TZG:
Heute mit Christine M. Karl
1. Seit wann bist Du im TZG und warum?
Ich bin seit der Gründung 2001 dabei und erinnere mich noch gut und gerne an den Start im Dachgeschoß mit dem schönen Atelier und wie das Projekt wuchs und sich weiterentwickelte. Für mich ist das TZG ein lebendiger, kreativer Ort, in dem sich Menschen aus den verschiedensten Lebens- und Berufsbereichen wertschätzend begegnen, ein Zentrum, das befruchtenden Austausch und aktive Mitgestaltung ermöglicht, aber kein Muss bedeutet. Je nach eigener Situation ist nahezu alles möglich.
2. Welches Zitat begleitet Dich immer wieder in Deinem Leben?
Irvin D. Yalom schrieb in „Der Panama-Hut“:
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist, wie Buddha lehrte, nicht erbaulich. Man muss in den Fluss des Lebens eintauchen und die Frage forttreiben lassen.
2. Was macht Dich im Alltag persönlich glücklich?
Ein Spaziergang durch den Wald mit meinem Mann aber auch allein, wenn ich den erdigen Boden unter mir spüre und mit der Natur ein- und ausatme;
Wenn ich Menschen Freude bereiten kann;
Miteinander Singen;
Malen und Gestalten;
Mit meiner Familie zu sein und mit meinen Enkelkindern spielen; Lachen und Geschichten erfinden;
Wenn aus du und ich - wir wird;
Wenn ich in der Meditation Stille und Frieden finde und ganz intensiv in die Weiten des Universums eintauche.
3. Welche Bedeutung hat das Altern für dich?
Mit dieser Frage beschäftige ich mich sehr intensiv. Meine buddhistische Praxis erlebe ich dabei sehr unterstützend. Das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit lässt mich eine neue Qualität von Zeit und Lebenszusammenhängen erfahren. Ich glaube, dass Alter nur ein winziger Teil des unendlichen Kommens und Gehens ist, von einem Leben ins nächste. Innehalten, meinen Blick für das Wesentliche üben, durchatmen und weitergehen ist mein Motto! - Und es gibt noch so vieles zu entdecken und freudig zu erfahren! Mit dieser Erkenntnis übe ich Gelassenheit und spüre zunehmend eine wunderbare Tatkraft.
Wenn mir mein Körper die Wehwehchen meldet höre ich auf ihn und bedanke mich für seine unermüdliche Treue. Dies gibt Kraft und Zuversicht.
Noch ein Zitat von Astrid Lindgren: „Es gibt kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern!“
4. Ein wichtiges Lebensmotto von Dir?
Jeden neuen Tag als Geschenk zu empfangen und mein Bestes zu geben, ganz gleich ob meine Situation gerade leicht oder schwierig ist und - es nach einem langen Tag gut sein zu lassen, auch manchmal bei einem Glas Whiskey und einer Zigarillo.
5. Deine größte Motivation für Deine Arbeit?
Mein großer Respekt gilt der Einzigartigkeit jedes Menschen und seinen eigenen Kräften. Jede Begegnung ist ein miteinander Lernen. Ich versuche mit Achtsamkeit zu helfen wo meine Hilfe nützlich ist.
Es ist wunderbar, die Freude mit Menschen teilen zu dürfen, die nach einem großen Stück Arbeit durch Wolken des Leids gegangen und der blaue Himmel wieder sichtbar wird. Dann ist ein Stück Heilung geschehen.
In meiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beeindruckte mich der Film „Rhythm is it“, der so schön zeigt, welch kreative Kräfte bei Jugendlichen lebendig werden können, egal in welcher Krise oder Orientierungslosigkeit sie sich befunden haben.
|
|
Aktuelle Veranstaltungen:
|
|
Stress mit Achtsamkeit bewältigen:
Achtsamkeitskurs von Mai bis Juni 2017
Achtsamkeit - Anhalten, Atem spüren, zu sich kommen - entspannen, entschleunigen und entstressen. Das innere Gleichgewicht wiederherstellen, das Immunsystem stärken, die Selbstregulation verbessern und viele psychosomatische Beschwerden lindern.
Achtsamkeitsübungen beruhen darauf, aufmerksam zu sein und mit Offenheit, Neugierde und Akzeptanz bewusst zu beobachten, was im gegenwärtigen Augenblick geschieht.
Die Kunst, den Geist über längere Zeit wach und offen im Moment zu halten und sich so selbst wahrzunehmen, wird durch achtsames Atmen, leichtes Yoga und Meditation im Sitzen, Liegen und Gehen eingeübt.
Der achtwöchige Kurs bezieht sich in Teilen auf das Programm der Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR), welches in den 70er Jahren vom Medizinprofessor Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde und neben klassischen buddhistischen Achtsamkeitsmeditationen auch wissenschaftlich fundierte Ansätze aus der Psychologie und der Stressforschung einbezieht.
Wichtig ist, dass es sich bei diesem Kurs nicht um eine Methode handelt, die einmal erlernt und dann lebenslang zur Verfügung steht. Vielmehr geht es um eine innere Haltung, die aus einer regelmäßigen Übung heraus entsteht und immer wieder neu geübt wird. Gemeinsam wollen wir in offener Atmosphäre und mit Raum für Gedanken und auch Zweifel die Achtsamkeitspraxis erlernen, erleben und reflektieren.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Mitzubringen sind lediglich Offenheit zum Erlernen der Achtsamkeitspraxis, Geduld mit sich selbst und gemütliche Kleidung.
„In der Meditation geht es ganz einfach darum, man selbst zu sein und sich allmählich darüber klar zu werden, wer das ist.“ - Jon Kabat-Zinn
Kurstermine:
Infoabend am 3.5. ab 19 Uhr
Kurs mittwochs von 19-21.30 Uhr am 10.5., 17.5., 24.5., 31.5.,
7.6., 14.6., 21.6. und 28.6.
Tag der Stille am 2.7. (Termin optional)
Kosten:
Kurs auf Spendenbasis
Materialkosten ca. 5 Euro
Kursleiterin:
Anne Gradl
Bachelor Psychologie (B.Sc.)
Anmeldung und Fragen:
Telefon 0049160/2211426 oder verwenden Sie den Link:
|
|
Freies Barfußtanzen:
Am Sonntag, 7. Mai 2017, 18h - 22h
Für ein Lächeln brauchst du 17 Muskel,
beim Barfusstanzen brauchst du die weiteren 639 auch noch!
Freies Barfußtanzen im TZG am Sonntag, 7. Mai 18h - 22h
Musik quer durch Zeit und Raum
von mikada + sandkoorn
Eintrittsbeitrag 10,-, ohne Anmeldung
|
|
Orixá-Tradition: Gesprächsrunde
über das alte Wissen der Schwarzen Kultur mit Isaias Costa!
Ich lade Sie herzlich zu einem Austausch über die Traditionen der Orixás, wie sie in Brasilien, Afrika und der Karibik gelebt werden, ein. Der Abend wird reich an unkonventionellen Geschichten, Menschenbildern und Weltvorstellungen sein. Wir werden uns über Archetypen und ihre Mythen, aber auch über das für Europäer_innen ungewöhnliche Weltbild und Geschichtverständnis dieser mündlichen Überlieferung austauschen.
Ich greife aus der Erfahrung einer langen und tiefen persönlichen Auseinandersetzung – sowohl mit den Orixás als auch mit der wissenschaftlichen Kosmologie, der Kolonialismuskritik und der kulturhistorischen Frage der Negritude. Auch die Anwesenden sind eingeladen, selbst mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen beizutragen und auch ihre eigenen Standorte zu reflektieren.
Zeit: Freitags am 12.5., 6.10., 17.11.2017, von 18:30 - 20:30
Kontakt: isaias.costa@tzg.at, www.tzg.at/isaias.costa, www.sanzala.ch
|
|
Der Campus - It’s Movie Time!
Am 2. Juni: „Someone beside you“ eine Dokumentation über das Windhorse-Projekt.
Edgar Hagens Dokumentation Someone Beside You ist eine Reise in das Wesen von Psychotikern, die manchmal nur ein Haarbreit neben der unsrigen "normalen" Welt liegt.
Es sind vor allem die "Kranken" selbst, die den Zuschauer auf sehr eindrückliche Weise an ihren Erfahrungen und ihrer Weltsicht teilhaben lassen. Selbst Jakob Litschig, der Kaspar, Andrea und Anonymus in seinem Wohnmobil an jene Ort begleitet, an denen die Psychose jeweils ausbrach, hat eigene Erfahrungen mit der Krankheit und verlor 1997 aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens die Berechtigung, eine eigene Praxis zu führen. Rückblickend betrachtet ist dies für den Therapeuten ein Glücksfall, denn ohne diesen Ballast konnte er sich ganz und gar der Forschung nach dem Wesen der Psychose widmen und ein freies, selbst bestimmtes Leben führen.
Die ersten Inspirationsquellen für neue Ansätze in der Behandlung psychisch Kranker liegen bei dem buddhistischen Mönch und Psychiater Edward Podvoll, der – bereits schwer vom Krebs gezeichnet – vollkommen neue Wege in der Behandlung von psychisch Kranken gegangen ist, indem er ihren Berichten unbedingten Glauben schenkt und psychotische Schübe vor allem als spirituelle Krisen begreift. Psychische Erkrankungen sind für ihn nichts Unnormales, sie können jedem widerfahren. Vor allem aber sind sie heilbar, was mit vielen Lehrmeinungen der Psychologie und Psychiatrie radikal bricht.
Der Film gibt nicht nur Einblicke, in die Seelenwelt von Psychotikern und wirft damit ein neues Licht auf psychotische Erkrankungen: Wenn er psychotisch sei, so berichtet zum Beispiel Kaspar, einer der Patienten auf sehr eindringliche Weise, setze das eine ungeheure Energie in ihm frei, vergleichbar mit jener Kraft, die während eines Prozesses der Kernspaltung erzeugt werde. Doch die Kraft bewirkt auch, dass Kaspar das Gefühl hat, keine Seele mehr zu haben, sie durch die zerstörerische Kraft in sich aus dem Leib gejagt bekommen zu haben.
Vor allem finde ich jedoch den Zugang zur Begleitung von psychotischen KlientInnen im Windhorse Projekt beeindruckend.
Der Ansatz geht davon aus, dass jedem Menschen eine grundlegende geistige Gesundheit zu eigen ist. Zur Gesundung braucht ein Mensch eine authentische von Respekt geprägte Beziehung, die ihn als ganzen Menschen wahrnimmt und nicht ausschließlich auf die Krankheit fokussiert ist. Der Kontakt ist durch Freundlichkeit und Mitgefühl, jedoch auch durch eine teilweise konfrontierende Klarheit gekennzeichnet. Dieser Kontakt ermöglicht ein immer wiederkehrendes Aufwachen aus der Psychose und ein Fördern der Inseln von Klarheit.
Der Film begleitet Menschen in diesen Begegnungen und das ist sehr berührend und verändernd.
Hier der Link zum Trailer. Siehe dazu auch www.windhorse.at
Wir beginnen jeweils um 18 Uhr und möchten danach Raum geben, uns auszutauschen über unsere Gedanken, Gefühle und unser Erleben.
Unkostenbeitrag (fürs Organisieren, Getränke und Naschzeug): 10 Euro. Um Anmeldung wird gebeten
|
|
| | |