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Liebe Leserin, lieber Leser unseres Newsletter!
Früher erschien der TZG-Newsletter monatlich. Wir haben nun beschlossen, (auf Grund allgemeiner Verlangsamung!) die Erscheinungsfrequenz auf alle zwei Monate zu reduzieren.
Seit mehr als einem Jahr hat uns die Corona-Krise gezwungen, unsere Arbeitspraktiken mehr oder weniger stark zu verändern. Einige von uns drücken in dieser Newsletter-Ausgabe aus, wie sie diese Transformationen erlebt haben.
Und wie im März schon angekündigt, stellen wir weiterhin die alten und die neuen Kolleg_innen, die derzeit im TZG arbeiten, vor, diesmal Kinga Sarvajcz und Silvia Gruber.
Viel Spaß beim Lesen!
Geneviève Hess
1. Corona und Therapie:
Geneviève Hess
Gisela Mashayekhi-Beer
Isaias Costa
2. Kurzporträts der Therapeut_innen im TZG:
Kinga Sarvajcz
Silvia Gruber
Pikler® Spielraum
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Corona und Therapie
Erfahrungen dreier Therapeut_innen
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Geneviève Hess
Die Qualität der Stille und das Wiederentdecken
März 2020, am Anfang des ersten Lockdowns, war ich nicht bereit in der Corona Zeit in Präsenz zu arbeiten. Damals gab es weder klare Informationen über diesen neuen Virus noch klare Maßnahmen gegen ihn. Als ich im Februar 2020 in einer Apotheke versuchte Masken zu bekommen, sagte mir die Angestellte, dass es keine gäbe und „es sowieso nichts bringe“.
Ich benötigte einige Zeit um mich an den Gedanken zu gewöhnen meine Psychotherapeutische Arbeit per Telefon auszuüben. Damals wollte ich nicht Skype oder Zoom nutzen, da ich das Gefühl hatte, dem Bild meiner Klientinnen von Angesicht zu Angesicht zu nahe zu sein.
Aber nach zwei/drei Wochen habe ich es probiert. Einige KlientInnen wollten nicht in diese Richtung experimentieren. Bei den meisten blieb ich in Kontakt indem ich sie wöchentlich kurz anrief. Ich war überrascht von neuen KlientInnen kontaktiert zu werden... wir hatten mehrere Sitzungen bevor wir die Gelegenheit bekamen uns als ganze Personen kennen zu lernen. Der telefonische Austausch war sehr intensiv und tief, die Stille hatte eine neue Qualität für mich und sicher auch für meine KlientInnen.
Ich arbeite auch mit Flüchtlingen über den Verein Hemayat und brauche öfter die Hilfe eines Dolmetschers, um mit ihnen zu kommunizieren. Also hatten wir zu dritt Telefonkonferenzen. Für einige war dies der einzige menschliche Kontakt den sie während der Wochen hatten.
Ab Juni 2020 habe Ich wieder in meiner TZG Praxis gearbeitet. Seither weiß ich, dass ich außer in Notfällen Telefon/Internet lieber nicht mehr für die Psychotherapie nutzen werde. Dank der Covid Regeln, der aktuellen Einfachheit der Tests und der vermehrten Impfungen, kann ich sicherer arbeiten. Obwohl mehrere meiner KlientInnen an Covid erkrankten, hatte ich das Glück davon verschont zu bleiben.
Das Wiederentdecken der psychotherapeutischen Arbeit im Face-to-face Setting war für mich ein Vergnügen: die Körpersprache in der Therapie bedeutet so viel, dass ich sie so weit wie möglich nicht mehr aufgeben möchte.
Geneviève
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Gisela Mashayekhi-Beer
Bei sich bleiben
Für mich als Yogalehrerin ist diese Corona-Krise eine grosse Herausforderung, da ich schon seit Monaten (mit einer kurzen Unterbrechung im Herbst 2020) ausschließlich online unterrichten muss.
Die Umstellung auf diese Art des Unterrichtens war anfangs sehr seltsam, da ich alleine in meinem Zimmer die Unterrichtsstunde vormache, aber kaum sehen kann, was die Teilnehmer tun.
Ich musste deshalb in Gedanken mir immer VORSTELLEN, was alles sein KÖNNTE, und ich musste lernen, alles noch viel genauer zu formulieren. Das war spannend und dadurch habe ich wieder viel gelernt.
Die Teilnehmer wiederum haben hier den Vorteil, die Anderen nicht zu sehen, so fällt das Vergleichen und Bewerten weg. Im Yoga geht es um das Bei-sich-bleiben, Gut-in-sich-hineinfühlen…und es geht nicht um Leistung!
Ein Teil meiner Teilnehmer ist sehr zufrieden mit dieser Möglichkeit, weiter machen zu können; und sie sind auch dankbar, da gerade Yoga in diesen schwierigen Zeiten eine große seelische, geistige und körperliche Unterstützung ist.
Allerdings gab es auch Einige, die mit dem online-Unterricht unglücklich waren und die Teilnehmerzahlen sind insgesamt doch geschrumpft.
Was einfach fehlt ist die Energie im Raum, die durch das gemeinsame „Yogieren“ entsteht.
So hoffe ich sehr, bald auch wieder Präsenzstunden anbieten zu können!
Gisela Mashayekhi-Beer
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Isaias Costa
Wie habe ich auf die wiederholten Lockdowns reagiert?
Jeder Lockdown war für mich anders.
Beim ersten war viel Sorge spürbar. Ich habe gar nicht daran gedacht, der Staat würde sich um mich kümmern, sondern ich habe selbst nach Möglichkeiten gesucht, anhand der Informationen, die ich über die Situation hatte, mit der Epidemie umzugehen. Nach langem Zögern habe ich beschlossen, einen Workshop mit 30 Personen abzusagen. Und gleich danach kam der Lockdown. Es war einerseits eine große Erleichterung, Richtlinien zu haben, an denen ich mich orientieren konnte. Andererseits hatte ich ein viel bedrohlicheres Bild von der Covid-Infektion, ähnlich wie Ebola, mit sehr hohen Infektionsraten und schwereren Krankheitsverläufen. Es war eine große Erleichterung dann zu sehen, dass die Zahlen zurückgingen und das Leben sich wieder normalisierte. Ich kann mich noch gut an den ersten Restaurantbesuch erinnern – welche Freude! Die Zeit des Lockdowns war jedoch auch eine Zeit der Einkehr, der Ruhe und Routine. Für mich eigentlich sehr gut.
Auf den zweiten Lockdown habe ich schon nicht mehr warten können – wann wird er endlich beschlossen, um die neue exponentielle Kurve – die diesmal viel größer war – zu bremsen? Jetzt kam die Sorge um die Meinungsspaltungen und Radikalisierungen... die Unsicherheit, welche Maßnahmen wie einzusetzen sind... der Ärger über den Widerspruch, dass Leute Weihnachten – ein Fest des Friedens – feiern wollten, egal ob der Preis Krankheit und Sterben ist, …und das Unverständnis dafür, dass schon wieder geöffnet wurde, wo die Zahlen immer noch hoch waren.
Und der dritte Lockdown, der mir viel zu spät kam und nicht so tief greift... Aber jetzt sind die Tests und die Impfungen da. Es fühlt sich an, wie dieser April, in dem der Winter so lange bleibt und wir ungeduldig auf den Frühling warten.
Wie hat sich meine Arbeitsweise im letzten Jahr verändert?
Es war ein gezwungenes Lernen, Therapien online zu halten, und auch andere Beziehungen. Eine eher große Überraschung war, dass doch einiges möglich ist. In manchen Fällen hat der durch das Online Setting gezwungene Abstand sogar einen tiefen Prozess erst ermöglicht. Und für manche Klient_innen, die einen weiten Weg in die Praxis haben, war das überhaupt ein großer Gewinn.
Doch erlebe ich eine online Sitzung als viel anstrengender als eine präsentielle. Vor dem Bildschirm muss ich mich konzentrieren, fokussieren. In direkten Begegnung kommt alles zu mir, meine Haltung ist eher eine zulassende, defokussierte. Dadurch bekomme ich auch andere Informationen, die vielleicht erst an der Schwelle der Wahrnehmung sind – abgesehen von den vielen anderen Sinnen jenseits von Vision und Audition!
Haben unsere KlientInnen neue Anforderungen?
Das ist bei meiner Arbeit nicht aufgefallen. Inhalt und Ablauf der Therapien haben sich kaum geändert, wenn überhaupt. Sogar das Thema der Pandemie ist selten da, meistens nur nebenbei erwähnt. Natürlich freuen wir uns alle auf den kommenden sinnbildlichen Frühling und vielleicht werden die Therapieprozesse ähnlich wie die Blumen mit neuer Kraft aus dem Boden des Unbewussten heraus ragen...! Wir erwarten sie mit offenen Herzen!
Isaias Costa
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DieTherapeut_in aus dem Raum nebenan
Kurzporträts unserer Therapeut_innen
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Kinga Sarvajcz
Dipl.- Heilpädagogin, Sensomotorische Bewegungstherapeutin, TSMT-Therapeutin
Seit 2009 arbeite ich in dem Bereich Heilpädagogik, mehrmals als pädagogische Leiterin und immer mit Kindern und Familien zusammen. Ich beschäftige mich mit Kindern von 3 Monaten bis 12 Jahren, die ich auf dem Weg zu einem erfolgreichen Schulengagement und zu einer besseren Lebensqualität begleite.
Zuerst erforsche ich ihre Fähigkeiten, ich unterstütze ihre Stärken im Rahmen des Talentmanagements, und entwickle ihre Kompetenzen. Mein Ziel ist, jedem Kind im Rahmen seiner ureigensten Qualitäten zu Erfolgserlebnissen zu verhelfen, und dadurch glücklicher zu sein.
Ich mache die Therapie immer ganzheitlich mit dem Umfeld und mit der Familie der Kinder zusammen.
Mein Hobby und meine Liebe für Kinder habe ich zu meinem Beruf gemacht.
Kontaktdaten:
Kinga Sarvajcz, +43 681 84 22 78 72
kinga.sarvajcz@tzg.at |
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Silvia Gruber
Personenzentrierte Psychotherapeutin
Als Personenzentrierte Psychotherapeutin ist es mir besonders wichtig, den KlientInnen mit Empathie, bedingungsloser Wertschätzung und Authentizität zu begegnen.
Ich übe meinen Beruf/ meine Berufung bereits seit 23 Jahren aus, und kann sagen dass ich mich jeden Tag auf meine Arbeit freue.
Das wunderbare TZG habe ich vor 6 Jahren in meinem Heimatbezirk gefunden als mein Sohn zur Welt kam. Ich fühle mich dort sehr wohl, finde immer ein offenes Ohr, um mich auszutauschen und genieße die schönen Räumlichkeiten während der Therapiesitzung mit meinen KlientInnen.
Kontaktdaten:
Silvia Gruber
Mobil: 069919476286
Email: silvia.gruber@tzg.at
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Pikler® Spielraum
Julia Steidl und Sabrina Kremzow
Meine Name ist Julia Steidl, ich wurde 1974 geboren, bin verheiratet und habe drei Kinder - Fabio, geb. 2005 und Jakob und Marlene, geb. 2007. Vom Beruf bin ich Klinische- und Gesundheitspsychologin und Pikler® Pädagogin. Ich bin als psychologische Fachberatung für die KIWI Kindergärten in Wien tätig und arbeite in freier Praxis mit Schwerpunkt (Zwillings-) Elternberatung und Beratung von Eltern im Zuge von Trennung und Scheidung.
Seit 2011 biete ich Pikler® SpielRäume für Kleinkinder an und helfe damit, großen und kleinen Menschen als Familie zusammen zu wachsen. Im August 2015 habe ich das Zentrum für Freies Spiel und Elternfragen, den SpielRaum Gersthof, gegründet. Ab April 2021 ist dieser Bestandteil des Therapiezentrums Gersthof. Ich biete seit Mai 2021 am Dienstag Pikler SpielRäume im TZG an.
Mein Name ist Sabrina Kremzow und ich wurde 1980 in der Nähe von Berlin geboren.
Zusammen mit meinem Mann bin ich im Frühjahr 2008 nach Wien gezogen, wo 2009 und 2010 auch unsere beiden Söhne geboren wurden.
Ursprünglich habe ich Bibliothekswissenschaft, Politikwissenschaft und Skandinavistik studiert, konnte mir aber nach der Geburt unserer Söhne nicht mehr vorstellen in mein altes Berufsumfeld zurückzukehren.
Unsere Kinder haben mich auf die SpielRaum-Arbeit nach Emmi Pikler gebracht, die mich so begeistert hat, dass ich selbst mit der Ausbildung zur Pikler-Pädagogin begonnen habe und seit 2015 SpielRäume leite und Familien begleite. Ich biete seit Mai 2021 am Donnerstag Pikler SpielRäume im TZG an.
Kontaktdaten:
Julia Steidl, 0650 / 728 66 98, julia.steidl@tzg.at
Sabrina Kremzow, 0670 / 603 03 70, sabrina.kremzow@tzg.at
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