Die Gesichter des TZG:
Heute mit Anette Jelen-Csokay
1. Seit wann bist Du im TZG und warum?
Seit Mai 2016 bin ich im TZG mit unserer Hula Tanzgruppe eingemietet. Wir waren auf der Suche nach einem neuen Raum und das TZG wurde uns empfohlen. Meine Kollegin Andrea und ich waren begeistert von der Atmosphäre und Schönheit der Räumlichkeiten im TZG. Außerdem haben wir in Isaias Costa einen außergewöhnlich hilfreichen und zutiefst liebenswerten Vermieter gefunden, der uns den Einstieg sehr erleichtert hat..
2. Welches Zitat begleitet Dich immer wieder in Deinem Leben?
“Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”
Vor allem die Botschaft des Zitats begleitet mich bereits einen Großteil meines Lebens und begegnet mir immer wieder, zuletzt auch über meine geschätzte Hulameisterin Roselle Keli’ihonipua Bailey, die hierzu sagt: “Das Leben ist ein HULA, und du musst lernen, den HULA zu lieben und zu tanzen, was auch immer das Leben dir zugeteilt hat.“
Das heißt für mich über die Gelassenheit hinaus Dinge hinzunehmen sogar einen Schritt weiterzugehen und sich selbst, seine Lebenssituation, Gesundheit, das ganze Sein eben allumfassend anzunehmen, mitsamt allem “Schlamassel” und es zu akzeptieren und, ja, zu lieben. Sich nicht von Gefühlen und Emotionen ablenken zu lassen von seinem Ziel, all den Sorgen nicht soviel Raum zu geben, sondern einfach zu fokussieren. Und dann die Erfahrung zu machen als “ganze” Person in der Lage zu sein Lebensglück zu erfahren.
3. Was macht Dich im Alltag persönlich glücklich?
Ich fühle mich im Alltag unglaublich reich und glücklich, wenn ich einen Moment uneingeschränkt und mit allen Sinnen genießen kann: die Schönheit der bunten Blätter im Herbst, die schnurrende Katze abends auf meinem Schoß, das herzhafte Lachen meiner Tochter, die liebevolle Umarmung meines Mannes, die Freude und Verwandlung beim Tanz, die Zufriedenheit nach erfolgreicher Arbeit, das Heimkommen im Winter in ein warmes Zuhause und vieles mehr. Solche Momente erfüllen mich mit großer Zufriedenheit und Dankbarkeit.
4. Welches Buch hat Dich nachhaltig beeindruckt und würdest Du weiterempfehlen?
Neil Gaiman ist einer meiner Lieblingsautoren, ich habe alles von ihm gelesen, möchte hier als Beispiele “Neverwhere” oder “The ocean at the end of the lane” anführen (ich lese auf Englisch, deshalb habe ich nur die englischen Titel parat). Das ist meine Freizeitlektüre, also keine “Arbeits- oder Lehrbücher”, sondern eher Kategorie Märchen. Seine Geschichten fesseln mich ungemein und ich kann in seine Phantasiewelten eintauchen, die, faszinierender Weise, immer sehr Nahe der “Realität” stattfinden. So erzählt er in Neverwhere die Geschichte eines Mannes, der plötzlich für die Menschen in seiner Umgebung “unsichtbar” geworden ist, herausgefallen ist aus der herkömmlichen Welt, aber dafür erstmals eine Parallelwelt wahrnimmt, die ihm zuvor nie aufgefallen ist und dort Abenteuer bestehen muss und Archetypen trifft, die ihn nachhaltig verändern - auch als er wieder eintreten kann, in “seine” Realität.
Eine ähnliche Geschichte erzählt “The ocean at the end of the lane” über einen kleinen Buben, der gefährliche und aufregende Abenteuer besteht, ebenfalls in einer Parallelwelt und dem kein Erwachsenen glaubt, er aber lernt, dass Erwachsene eben die Fähigkeit verloren haben “richtig” hinzusehen und dass es nicht so wichtig ist, dass sie ihm glauben, denn er selbst weiß ja was er erlebt hat.
Gaimans Geschichten verzaubern mich und erinnern mich immer wieder daran, dass Wahrheit und Realität einfach etwas sehr subjektives sind - und dass es Magie an jedem Straßeneck geben kann :)
5. Ein wichtiges Lebensmotto von Dir?
Glück kann man in jedem Augenblick empfinden, wenn man Augen und Sinne öffnet für den Reichtum der uns umgibt und der uns jeden Tag aufs neue geschenkt wird.
6. Deine größte Motivation für Deine Arbeit?
Ich bin Heilmasseurin und arbeite auch dabei mit hawaiianischen Methoden, möchte mich für jetzt aber auf den Tanz konzentrieren. Tanzen war schon immer meine Leidenschaft und ich habe im hawaiianischen Hulatanz meine Heimat gefunden, weil dabei mit jeder Tänzerin und jedem Tänzer eine Verwandlung passiert. Durch die komplexen Bewegungsabfolgen und die Geschichten, die wir im Tanz erzählen bleibt kein Platz mehr für jeglichen weiteren Gedanken. Man kann daher nicht anders, als sich der Bewegung, dem Rhythmus und der Musik hinzugeben - und das befreit von allen Alltagssorgen! Ich liebe es das Strahlen in den Gesichtern zu sehen und selber in mir zu spüren, wenn wir tanzen. Die glücklichen und gutgelaunten Gesichter nach einem Training oder Auftritt sind meine größte Motivation.
7. Was möchtest Du noch mitteilen?
Unsere Tanzgruppe hier im TZG ist noch jung, ich wünsche mir sehr, dass wir noch weiter wachsen und viele Tanzbegeisterte zu uns finden, die sich mehr Leichtigkeit und Freude in ihr Leben wünschen. Wir zeigen auch gerne her was wir tun und organisieren Auftritte in hawaiianischen Kostümen bei jeglicher Art von Festen, Bällen und Anlässen.
Unser nächster Auftritt findet im Rahmen des Friedensfestes im TZG am 27.11. statt.
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