Die Gesichter des TZG:
Heute mit Christoph Barenbrock
1. Seit wann bist Du im TZG und warum?
Aus Deutschland zugezogen, habe ich 2015 – nach einer längeren Karenz mit meinen Zwillingen – meine psychotherapeutische Arbeit wieder aufgenommen, ‚Google’ hat dann das ‚TZG’ in mein Leben gebracht. ‚Therapiegemeinschaft’ und ‚18. Bezirk' hatte ich in die Suchmaschine eingegeben ... das ‚TZG’ war der erste Vorschlag.
Dass ich so einen wunderbaren Ort gefunden habe, war mir auf meinem Sofa noch nicht klar, beim Betreten des Zentrums kam dann direkt, "ja, bitte, hier möchte ich arbeiten“. Das sehr feine Gespräch mit Clarissa und Isaias hat meinen guten ersten Eindruck voll bestätigt und rund gemacht. Die unaufgeregte Mischung aus Klarheit und Wärme, die im ‚TZG’ wahrzunehmen ist, passt sehr gut für mich. Das erlebe ich nicht nur über die Räume, sondern insbesondere auch im Umgang unter uns KollegInnen und mit den PatientInnen/KlientInnen. Professionalität und Herzlichkeit sind Basis meiner Arbeit, das ‚TZG’ ist für mich das perfekt dazu passende Setting.
2. Deine größte Motivation für Deine Arbeit?
Mich interessiert – seit ich denken kann – die Frage, wer wir sind, wie wir ‚ticken’, wie man zu mehr Freiheit, weniger – vermeidbarem – Leiden wachsen kann. Ich habe also das große Glück, mich in meiner Arbeit mit dem beschäftigen zu können, was mich am meisten interessiert. Wenn ich dann erleben darf, dass dieses Wachsen, Entwickeln sich beim Gegenüber einstellt, mehr Leichtigkeit und Freude ins Leben kommt, macht das sehr gute Gefühle und sehr viel Sinn für mich.
3. Welches Buch hat Dich nachhaltig beeindruckt und würdest Du weiterempfehlen?
Das ‚Dhammapada’, eine Zusammenstellung der Lehren des ‚Siddharta Gautama’. Weit, weit entfernt von Räucherstäbchen, Buddhafigürchen und Institutionen ist es die genauste, klarste, theorie- und hypothesenfreiste Beschreibung der menschlichen Psyche, Psychologie und Psychotherapie zugleich. Erster Satz: „Wir sind, was wir denken, alles, was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken“.
Am besten gelesen oder gehört in der Interpretation von ‚Osho’, der dem Inhalt vor dem Hintergrund eigener Erfahrung und mit seiner unnachahmlichen Art der Darlegung eine umwerfende zusätzliche Würze gibt.
4. Welches Zitat begleitet Dich immer wieder in Deinem Leben?
„This too shall pass“ hat mich oft in meinem Leben getröstet. Das ‚Vorbeigehen’ stimmt aber halt (bedauerlicherweise?!) auch für alles, was wir gut finden und daher behalten möchten. Heute ist mir der Satz der Hinweis, sich generell nicht zu sehr in die wechselnden Umstände und Gefühle reinzuhängen. Dazu passt – ein zweites sei mir erlaubt – das Zitat „easy is right“. Leider ist diese ‚Easyness’, mit dem zu gehen, was ist, nicht leicht. Aber extrem köstlich, wenn sie sich einstellt.
5. Ein wichtiges Lebensmotto von Dir?
„All people ever say is: THANK YOU (a celebration of life) and PLEASE (an opportunity to make life more wonderful)“ von Marshall Rosenberg, als Fazit seines wunderbar–weise–liebevollen Ansatzes der ‚Gewaltfreien Kommunikation’. Wie obengenannte Aspekte, gar nicht so leicht zu leben, vor allem nicht in der Hitze starker Gefühle; aber lernbar wie eine neue Sprache und mit dem Ergebnis sehr deutlich verbesserter Beziehungen.
6. Was macht Dich im Alltag persönlich glücklich?
Die genannten Zitate reflektieren einige der mir wichtigen Einstellungen zum Leben, nicht nur beruflich, sondern in allen Bereichen, also auch im so genannten ‚Alltag’. Mich immer wieder dafür aufzustellen – denn das Herausfallen aus diesen Haltungen ist natürlich – ist mir tägliche Übung; im Umgang mit liebsten Menschen, mit allen anderen und mit mir selbst.
Darüber, über gute Kontakte, stellt sich bei mir Freude ein. ‚Glück’ ist ein nicht zu häufiger Zustand ... meine Erfahrung ist, dass das Aufhören, Glück zu jagen – eine voll verständliche menschliche Eigenschaft – auf eine Art glücklich macht ... auf jeden Fall zufrieden. Mir reicht das völlig.
7. Was möchtest du noch mitteilen? ?
Dankeschön!
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