Sonderthema: Der TZG Hilfsfonds braucht Ihre Unterstützung

Die Gesichter des TZG:

Heute: der Solidaritätsfonds - ein Interview mit Christoph Barenbrock

2012 setzten sich KollegInnen und FreundInnen des TZG zusammen und erarbeiteten Entwürfe für einen ‚Solidaritätsfonds’. Die aktuelle Flüchtlingskrise war für den TZG-Verein dann Anlass, diese Ideen wieder aufzugreifen und zu realisieren.

Was bedeutet der Solidaritätsfonds konkret?

Wir alle wissen um die unzureichende krankenkassen-finanzierte Psychotherapie-Versorgung in Österreich. Der Fonds will einen Beitrag dazu leisten, dass therapie-bedürftige, aber finanziell-benachteiligte Menschen notwendige Unterstützung erhalten. Er bietet diese Hilfe für den symbolischen Beitrag der KlientInnen von 1€ pro Therapieeinheit an.
Copyright: Anja Deml

Wer kann den Fonds nutzen?

Wie erwähnt war die Situation der vielen Menschen, die - oft psychisch sehr belastet - als Flüchtlinge in unser Land gekommen sind, Anlass für unsere Überlegungen. Allerdings betrifft das Problem der Unterversorgung sehr viel mehr Menschen, die hier leben, sodass wir die Zielgruppe diesbezüglich bewusst nicht eingegrenzt haben.

Was sind die Voraussetzungen auf KlientInnen-Seite?

Aus dem eben Gesagten folgt, dass das Vorliegen einer ‚Behandlungsbedürftigkeit bei fehlenden (Eigen-)Mitteln’ im Grunde die einzige Voraussetzung dafür ist, sich an den Fonds zu wenden.
Den konkreten Ablauf werden wir einfach, transparent und selbstverwaltet halten.
Dies gilt sowohl für die KlientInnen, die über die TZG-Homepage direkt Zugang zu den aktuellen Therapieangeboten und den jeweiligen AnbieterInnen haben, als auch für die teilnehmenden TherapeutInnen. Diese verwalten ihre Therapie-Spenden und Therapien, die durch finanzielle Spenden Anderer möglich werden, formal und inhaltlich selbst. Diese Aspekte waren uns bei der Konzeption sehr wichtig.

Wer bietet das im TZG an? Wer sind die AnsprechpartnerInnen?

Wir freuen uns sehr, dass sich schon mehrere aktuelle und auch ehemalige TZG-KollegInnen an diesem schönen und wichtigen Projekt beteiligen. Und die Zahl der TeilnehmerInnen wächst. Unsere Homepage informiert auch darüber.
Im Rahmen der Selbstverwaltung sind die teilnehmenden TherapeutInnen AnsprechpartnerInnen für ihre jeweiligen Angebote. Für alle anderen Fragen stehen ich und Isaias Costa gerne zur Verfügung.

Sind alle Therapieformen zugänglich?

Die zugänglichen Therapieformen folgen den Angeboten der teilnehmenden KollegInnen. So gibt es z. B. kunsttherapeutische Angebote sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene. Im Bereich Psychotherapie werden aktuell schwerpunktmäßig ‚personzentrierte’ und ‚verhaltenstherapeutische’ Therapien angeboten. Wobei die KollegInnen darüber hinaus Weiterbildungen in einem breiten Spektrum anderer Therapieformen gemacht haben, dies in ihre Arbeit einfließen lassen können.
Mit dazukommenden KollegInnen wird sich dieses Angebot verändern und erweitern. Wir werden im Newsletter auch darüber informieren.

Wie kann ich den Fonds unterstützen?

Weitere Spenden sind nicht nur herzlich willkommen, sondern sind absolut notwendig, damit der Fonds möglichst nachhaltig helfen kann. Daher freue ich mich sehr über deine Frage.
Spenden können zum einen Therapieangebote aller Art sein. Neben den bereits genannten also z. B. auch physio- oder ergotherapeutische Angebote, Massagen etc. Im Grunde „alles, was hilft“. Da wir konkret und zeitnah starten und das Projekt überschaubar halten wollten, arbeiten wir zunächst mit TZG-KollegInnen zusammen. Vielleicht fühlen sich TherapeutInnen, die in anderen Zentren und Praxen arbeiten, angesprochen, ähnliche Angebote zu entwickeln. Das würde uns sehr freuen!
Eine zukünftige Zusammenarbeit schließen wir absolut nicht aus, stehen für Fragen gerne zur Verfügung.
Geldspenden, die dann wiederum 1:1 in weitere Therapieangebote einfließen, sind ebenfalls erwünscht und erbeten.

Welche Visionen/welche Werte soll der Fonds in die Welt tragen?

Mit meinen Worten: Unaufgeregt (also nicht ‚zu hoch gehängt’) und konkret unseren Beitrag leisten, die eingangs angesprochene Versorgungs-Situation zum Positiven hin zu verändern. Schöner bringt es ein Zitat aus dem Entwurf der KollegIn Ama Loeschcke von 2012 auf den Punkt:

„Im Spenden-Raum werden diejenigen Mittel weitergegeben, die andere brauchen, um Therapien in Anspruch nehmen zu können. In diesem Raum ist sowohl das Haben und Geben-Wollen als auch das Nicht-Haben und Brauchen willkommen. Dieser Raum fördert durch die Anwesenheit der nötigen Mittel die Begegnung von Fülle und Mangel. Damit ist der Spenden-Raum selber heilsam wirksam, indem seine Struktur das Empfangen von Benötigtem und das Geben von Vermögen fördert.“

Mehr zum Fonds auf unserer Homepage

Termin-Angebote im TZG

derCampus feiert seinen ersten Geburtstag!

Am 24.6. um 18 Uhr - wir werden mit einem Encounter beginnen...


Wir Clarissa, Isaias und Beatrix haben uns mit dem Campus einen Herzenswunsch erfüllt - ein Spiel-Feld, wo wir ohne vorgegebene Kriterien und Bedingungen uns ver-wirk-lichen können. Das ist im vergangenen Jahr gelungen - es fanden Encounter, Vorträge, Selbsterfahrungsseminare, Filmvorführungen, Feste...statt, und alles war frei, leicht und beglückend.

Es war außerdem unser Wunsch, andere Menschen zu ermutigen und zu inspirieren, diese Spiel-Wiese zu nützen - für deren Veröffentlichungen, welche ohne Zensur und Bewertung einen Leser_innenkreis erreichen, für Lesungen, HAPPYnings, Fortbildungsveranstaltungen, Meditationen, Vermittlung eigener Herzensanliegen usw.
In dieser Hinsicht ist der Campus noch in den Kinderpatschen.
Es freut uns daher umso mehr, dass Conny Kunert mit ihrer Ausstellung einen ersten Schritt macht und uns mit ihren beeindruckenden Bildern und ihren Worten eine Inspiration für weiteres schöpferisches Tun sein wird.
Wir laden Euch sehr herzlich ein zum Campusfest !!

Wann: am 24.6. um 18 Uhr. Wir werden mit einem Encounter beginnen, wo wir gemeinsam bewegen, was uns bewegt und was wir bewegen wollen und wofür der Campus auch eine Heimat sein kann.

Um 19 Uhr 30 wird Conny ihre Bilder vorstellen (siehe weiter unten) und danach wird es natürlich ein Festl geben - mit allem Drum und Dran - Tanzen, Essen, Trinken, Begegnen und Zusammensein.

Wo: im TZG, Klostergasse 31-33, 1180 Wien. Bitte um eine kurze Anmeldung. Danke.
Zur Campus-Homepage

KUNST IM TZG

Ausstellung von Cornelia Kunert,
Vernissage zum Jubiläumsfest des Campus


„almost like a hallucination“
Kunst als Information


Für mich ist der Campus ein Ort, an dem Menschen in Austausch treten wollen, deren Denken und Leben nicht auseinanderfällt in funktionale Einheiten, die je nach Bedarf aktiviert werden. Die Menschen die hierherkommen verbindet eine Haltung - die der Neugier und der Offenheit. Deshalb habe ich diese kleine Ausstellung unter das Thema Information gestellt.

Information setzt einen Empfänger voraus und hat immer mit Beziehung und Begegnung zu tun. Das was aufgenommen wird in“formiert“ den Empfänger und schon das Wort besagt, dass es ihn zugleich auch verändert. Wir sammeln nicht einfach Daten, wir werden auch anders durch diese In-formation. Wenn der Physiker David Bohm von der „impliziten Ordnung“ in den Dingen spricht, dann meint er den gemeinsamen Urgrund von Materie, Energie und Bewusstsein.
Dieses Feld, das unterhalb der materiellen Wirklichkeit liegt, ist die Quelle, aus der ich in meiner Malerei schöpfe. Und ich muss mich dabei nicht dafür rechtfertigen, dass die Information, die ich daraus beziehe der Alltagslogik widerspricht oder mehr noch - außer Kraft setzt. Ihre Deutlichkeit lebt von der Ahnung.

Malend navigiere in einem Feld unendlicher Möglichkeiten. Die Welt, in der wir leben – das wissen wir aus der Physik - ist nicht eine voraussagbare und feststehende Realität. Auf der untersten Ebene der Realität existieren Unschärfe, bloße Wahrscheinlichkeit und Zufall.

In meiner künstlerischen Arbeit gestehen die Welt und ich selbst mir zu, dass das Werk nicht abgeschlossen ist, nicht völlig analysierbar und rätselhaft. Wenn man versucht, es genau zu bestimmen, dann entzieht sich seine Tiefe. Für die, die immer alles genau wissen wollen, hat es nichts zu bieten. Jede Kunst vermittelt uns etwas von der grundsätzlichen Offenheit und Unabgeschlossenheit des Seins. Sie kann uns bewusst machen, dass wir uns selbst und unsere Realität ständig neu erschaffen, aus den Informationen, die wir je und je aus dem Feld der Möglichkeiten abrufen.
Sind wir SchöpferInnen, sind wir Forscherinnen, oder sind wir nur Spielerinnen auf diesem Feld eines universellen Geistes? Es muss gar nicht entschieden werden - wir folgen einer Spur.
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