Inhalt
Dieser Workshop legte den Schwerpunkt auf das innere Verstehen des ethischen Handelns in der Psychotherapie.
Im reellen Leben helfen Richtlinien, die aus einer normativen Ethik zu entnehmen wären, sehr wenig, und das erst dann, wenn die Verstrickung in einer sensiblen Situation schon weit fortgeschritten ist. Meistens sorgt ja die Verstrickung dafür, dass die Situation lange nicht als problematisch erkannt wird. So wird das Verhalten nicht mit Hilfe der Richtlinien explizit hinterfragt.
Was sich auf der anderen Seite als sehr brauchbar erweist, ist die Gewohnheit, das eigene Verhalten zu reflektieren – zum Beispiel durch regelmäßige Supervision – und speziell eigene „Erfahrung“ mit unethischen Verhalten zu sammeln. Das kann durch Reflektion über Fallbeispiele und über die theoretische Auseinandersetzung mit Themen, die sich aus der Praxis konkret als problematisch erweisen, erreicht werden. So ist es zum Beispiel hilfreich, Folgendes zu thematisieren: sexueller Missbrauch in der Psychotherapie, Beziehungen zur Klient_in außerhalb des therapeutischen Settings, Abgrenzung gegenüber nicht psychotherapeutischen Methoden.
Mit Bedacht auf den Nutzen für die Teilnehmer_in wurde der Kurs sehr praxisnah gestaltet, mit Beispielen aus dem psychotherapeutischen Alltag und aus dem Leben der Teilnehmer_innen. Auch in diesem Sinn wurde die theoretische Reflexion auf einer expliziten Diskussion über den Berufskodex des Österreichischen Gesundheitsministeriums basiert.
Methodisch haben wir die Diskussion in verschiedenen Formen von Kleingruppen und „fish bowls“ geführt.
Setting
Ich habe diesen Workshop im Propädeutikum der ProMente Akademie angeboten.
Homepage
Hier können Sie den Kurs virtuell besuchen: Ethik